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 Almanca Basit Hikayeler - Deutsche Geschichte

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MesajKonu: Almanca Basit Hikayeler - Deutsche Geschichte   Almanca Basit Hikayeler - Deutsche Geschichte Puce-p11Paz 20 Şub. 2011 - 6:55

Froschkönig

In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, daß sich die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, darüber verwunderte so oft sie ihr ins Gesicht schien.

Nahe bei dem Schlosse des Königs lag ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen: wenn nun der Tag recht heiß war, so ging das Königskind hinaus in den Wald, und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens, und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder; und das war ihr liebstes Spielwerk.

Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter nicht in das Händchen fiel, das sie ausgestreckt hatte, sondern neben vorbei auf die Erde schlug, und geradezu ins Wasser hinein rollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, und gar kein Grund zu sehen. Da fing sie an zu weinen, und weinte immer lauter, und konnte sich gar nicht trösten.

Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu “was hast du vor, Königstochter, du schreist ja daß sich ein Stein erbarmen möchte”. Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken häßlichen Kopf aus dem Wasser streckte.

“Ach, du bists, alter Wasserpatscher”, sagte sie, “ich weine über meine goldne Kugel, die mir in den Brunnen hinab gefallen ist.”

“Gib dich zufrieden”, antwortete der Frosch, “ich kann wohl Rat schaffen, aber was gibst du mir, wenn ich dein Spielwerk wieder heraufhole?”

“Was du willst, lieber Frosch”, sagte sie, “meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, dazu die goldne Krone, die ich trage.”

Der Frosch antwortete “deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine, deine goldne Krone, die mag ich nicht: aber wenn du mich lieb haben willst, und ich soll dein Geselle und Spielkamerad sein, an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldnen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen: wenn du mir das versprichst, so will ich dir die goldne Kugel wieder aus dem Grunde hervor holen”.

“Ach ja”, sagte sie, “ich verspreche dir alles,, wenn du mir nur die Kugel wieder bringst.” Sie dachte aber “was der einfältige Frosch schwätzt, der sitzt im Wasser bei seines Gleichen, und quakt, und kann keines Menschen Geselle sein”.

Der Frosch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder herauf gerudert, hatte die Kugel im Maul, und warf sie ins Gras.

Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf, und sprang damit fort. “Warte, warte”, rief der Frosch, “nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du.” Aber was half ihm daß er ihr sein quak quak so laut nachschrie als er konnte! sie hörte nicht darauf, eilte nach Haus, und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in den tiefen Brunnen hinab steigen mußte.

Am andern Tage, als sie mit dem König und allen Hofleuten an der Tafel saß, und von ihrem goldnen Tellerlein aß, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe herauf gekrochen, und als es oben angelangt war, klopfte es an der Tür, und rief “Königstochter, jüngste, mach mir auf”.

Sie lief und wollte sehen wer draußen wäre, als sie aber aufmachte, so saß der Frosch davor. Da warf sie die Tür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und war ihr ganz angst.

Der König sah daß ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach “ei, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Tür, und will dich holen?”

“Ach nein”, antwortete das Kind, “es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch, der hat mir gestern im Wald meine goldene Kugel aus dem Wasser geholt, dafür versprach ich ihm er sollte mein Geselle werden, ich dachte aber nimmermehr daß er aus seinem Wasser heraus könnte: nun ist er draußen, und will zu mir herein.”

Indem klopfte es zum zweitenmal und rief, “Königstochter, jüngste, mach mir auf, weißt du nicht was gestern du zu mir gesagt bei dem kühlen Brunnenwasser? Königstochter, jüngste, mach mir auf.”

Da sagte der König “hast du’s versprochen, mußt du’s auch halten; geh und mach ihm auf”.

Sie ging und öffnete die Türe, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße nach, bis zu ihrem Stuhl. Da saß er und rief “heb mich herauf zu dir”.

Sie wollte nicht bis es der König befahl. Als der Frosch auf den Stuhl gekommen war, sprach er “nun schieb mir dein goldenes Tellerlein näher, damit wir zusammen essen”.

Das tat sie auch, aber man sah wohl daß sies nicht gerne tat. Der Frosch ließ sichs gut schmecken, aber ihr blieb fast jedes Bißlein im Halse.

Endlich sprach er “nun hab ich mich satt gegessen, und bin müde, trag mich hinauf in dein Kämmerlein, und mach dein seiden Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen”.

Da fing die Königstochter an zu weinen, und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie nicht anzurühren getraute, und der nun in ihrem schönen reinen Bettlein schlafen sollte.

Der König aber blickte sie zornig an, und sprach “was du versprochen hast, sollst du auch halten, und der Frosch ist dein Geselle”.

Es half nichts, sie mochte wollen oder nicht, sie mußte den Frosch mitnehmen. Da packte sie ihn, ganz bitterböse, mit zwei Fingern, und trug ihn hinauf, und als sie im Bett lag, statt ihn hinein zu heben, warf sie ihn aus allen Kräften an die Wand und sprach “nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch”.

Was aber herunter fiel war nicht ein toter Frosch, sondern ein lebendiger junger Königssohn mit schönen und freundlichen Augen. Der war nun von Recht und mit ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Da schliefen sie vergnügt zusammen ein, und am andern Morgen, als die Sonne sie aufweckte, kam ein Wagen herangefahren mit acht weißen Pferden bespannt, die waren mit Federn geschmückt, und gingen in goldenen Ketten, und hinten stand der Diener des jungen Königs, das war der treue Heinrich.

Der treue Heinrich hatte sich so betrübt, als sein Herr war in einen Frosch verwandelt worden, daß er drei eiserne Bande hatte müssen um sein Herz legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zerspränge. Der Wagen aber sollte den jungen König in sein Reich abholen; der treue Heinrich hob beide hinein, und stellte sich wieder hinten auf, voller Freude über die Erlösung.

Und als sie ein Stück Wegs gefahren waren, hörte der Königssohn hinter sich daß es krachte, als wäre etwas zerbrochen. Da drehte er sich um, und rief “Heinrich, der Wagen bricht.”

“Nein, Herr, der Wagen nicht, es ist ein Band von meinem Herzen,
das da lag in großen Schmerzen,
als ihr in dem Brunnen saßt,
als ihr eine Fretsche (Frosch) was’t (wart).”

Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der Königssohn meinte immer der Wagen bräche, und es waren doch nur die Bande, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr wieder erlöst und glücklich war.


der Brüder Grimm
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MesajKonu: Dornröschen   Almanca Basit Hikayeler - Deutsche Geschichte Puce-p11Paz 20 Şub. 2011 - 7:07

Dornröschen

Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: “Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!” und kriegten immer keins.

Da trug es sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, daß ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: “Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.”

Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, daß der König vor Freude sich nicht zu fassen wußte und ein großes Fest anstellte. Er ladete nicht bloß seine Verwandten, Freunde und Bekannten, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, so mußte eine von ihnen daheim bleiben.

Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert, und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als elfe ihre Sprüche eben getan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein.

Sie wollte sich dafür rächen, daß sie nicht eingeladen war, und ohne jemand zu grüßen oder nur anzusehen, rief sie mit lauter Stimme: “Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen.” Und ohne ein Wort weiter zu sprechen kehrte sie sich um und verließ den Saal.

Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte, und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern ihn nur mildern konnte, so sagte sie: “Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt.

Der König, der sein liebes Kind vor dem Unglück gern bewahren wollte, ließ den Befehl ausgehen, daß alle Spindeln im ganzen Königreiche sollten verbrannt werden. An dem Mädchen aber wurden die Gaben der weisen Frauen sämtlich erfüllt, denn es war so schön, sittsam, freundlich und verständig daß es jedermann, der es ansah, liebhaben mußte. Es geschah, daß an dem Tage, wo es gerade fünfzehn Jahre alt ward, der König und die Königin nicht zu Haus waren und das Mädchen ganz allein im Schloß zurückblieb. Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern, wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Turm. Es stieg die enge Wendeltreppe hinauf und gelangte zu einer kleinen Türe. In dem Schloß steckte ein verrosteter Schlüssel, und als es ihn umdrehte, sprang die Türe auf, und da saß in einem kleinen Stübchen eine alte Frau mit einer Spindel und spann emsig ihren Flachs.

“Guten Tag, du altes Mütterchen”, sprach die Königstochter, “was machst du da?”

“Ich spinne”, sagte die Alte und nickte mit dem Kopf.

“Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?” sprach das Mädchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen. Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger.

In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder, das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloß, der König und die Königin, die eben heimgekommen waren und in den Saal getreten waren, fingen an einzuschlafen und der ganze Hofstaat mit ihnen. Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hof, die Tauben auf dem Dache, die Fliegen an der Wand, ja, das Feuer, das auf dem Herde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch, der den Küchenjungen, weil er etwas versehen hatte, an den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief. Und der Wind legte sich, und auf den Bäumen vor dem Schloß regte sich kein Blättchen mehr.

Rings um das Schloß aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher ward und endlich das ganze Schloß umzog und darüber hinauswuchs, daß gar nichts mehr davon zu sehen war, selbst nicht die Fahne auf dem Dach. Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen, schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt, also daß von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloß dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.

Nach langen, langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte, es sollte ein Schloß dahinter stehen, in welchem eine wunderschöne Königstochter, Dornröschen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe, und mit ihr schliefe der König und die Königin und der ganze Hofstaat. Er wußte auch von seinem Großvater, daß schon viele Königssöhne gekommen wären und versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber sie wären darin hängengeblieben und eines traurigen Todes gestorben.

Da sprach der Jüngling: “Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen !” Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte, er hörte nicht auf seine Worte.

Nun waren aber gerade die hundert Jahre verflossen, und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte. Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter große, schöne Blumen, die taten sich von selbst auseinander und ließen ihn unbeschädigt hindurch, und hinter ihm taten sie sich wieder als eine Hecke zusammen. Im Schloßhof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen und schlafen, auf dem Dache saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen anpacken, und die Magd saß vor dem schwarzen Huhn, das sollte gerupft werden.

Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen und schlafen, und oben bei dem Throne lagen der König und die Königin.

Da ging er noch weiter, und alles war so still, daß er seinen Atem hören konnte, und endlich kam er zu dem Turm und öffnete die Türe zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief.

Da lag es und war so schön, daß er die Augen nicht abwenden konnte, und er bückte sich und gab ihm einen Kuß. Wie er es mit dem Kuß berührt hatte, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und blickte ihn ganz freundlich an.

Da gingen sie zusammen herab, und der König erwachte und die Königin und der ganze Hofstaat und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich, die Jagdhunde sprangen und wedelten, die Tauben auf dem Dache zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor, sahen umher und flogen ins Feld, die Fliegen an den Wänden krochen weiter, das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte und kochte das Essen, der Braten fing wieder an zu brutzeln, und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie, und die Magd rupfte das Huhn fertig.

Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.

der Brüder Grimm
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MesajKonu: Daumesdick   Almanca Basit Hikayeler - Deutsche Geschichte Puce-p11Çarş. 23 Şub. 2011 - 6:07

Daumesdick

Es war ein armer Bauersmann, der saß abends beim Herd und schürte das Feuer, und die Frau saß und spann. Da sprach er “wie ists so traurig, daß wir keine Kinder haben! es ist so still bei uns, und in den andern Häusern ists so laut und lustig.”

“Ja,” antwortete die Frau und seufzte, “wenns nur ein einziges wäre, und wenns auch ganz klein wäre, nur Daumens groß, so wollte ich schon zufrieden sein; wir hättens doch von Herzen lieb.”

Nun geschah es, daß die Frau kränklich ward und nach sieben Monaten ein Kind gebar, das zwar an allen Gliedern vollkommen, aber nicht länger als ein Daumen war. Da sprachen sie “es ist, wie wir es gewünscht haben, und es soll unser liebes Kind sein,” und nannten es nach seiner Gestalt Daumesdick. Sie ließens nicht an Nahrung fehlen, aber das Kind ward nicht größer, sondern blieb, wie es in der ersten Stunde gewesen war; doch schaute es verständig aus den Augen und zeigte sich bald als ein kluges und behendes Ding, dem alles glückte, was es anfing.

Der Bauer machte sich eines Tages fertig, in den Wald zu gehen und Holz zu fällen, da sprach er so vor sich hin “nun wollt ich, daß einer da wäre, der mir den Wagen nachbrächte.”

“O Vater,” rief Daumesdick, “den Wagen will ich schon bringen, verlaßt Euch drauf, er soll zur bestimmten Zeit im Walde sein.”

Da lachte der Mann und sprach “wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zügel zu leiten.”

“Das tut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setze mich dem Pferd ins Ohr und rufe ihm zu, wie es gehen soll.”

“Nun,” antwortete der Vater, “einmal wollen wirs versuchen.”

Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte Daumesdick ins Ohr des Pferdes, und dann rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, “jüh und joh! hott und har!” Da ging es ganz ordentlich als wie bei einem Meister, und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, als er eben um eine Ecke bog und der Kleine “har, har!” rief, daß zwei fremde Männer daherkamen.

“Mein,” sprach der eine, “was ist das? da fährt ein Wagen, und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu, und ist doch nicht zu sehen.”

“Das geht nicht mit rechten Dingen zu,” sagte der andere, “wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anhält.”

Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und richtig zu dem Platze, wo das Holz gehauen ward. Als Daumesdick seinen Vater erblickte, rief er ihm zu “siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich runter.” Der Vater faßte das Pferd mit der Linken und holte mit der Rechten sein Söhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. Als die beiden fremden Männer den Daumesdick erblickten, wußten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten.

Da nahm der eine den andern beiseit und sprach “hör, der kleine Kerl könnte unser Glück machen, wenn wir ihn in einer großen Stadt für Geld sehen ließen, wir wollen ihn kaufen.” Sie gingen zu dein Bauer und sprachen “verkauft uns den kleinen Mann” er solls gut bei uns haben.”

“Nein,” antwortete der Vater, “es ist mein Herzblatt, und ist mir für alles Gold in der Welt nicht feil!”

Daumesdick aber, als er von dem Handel gehört, war an den Rockfalten seines Vaters hinaufgekrochen, stellte sich ihm auf die Schulter und wisperte ihm ins Ohr “Vater, gib mich nur hin, ich will schon wieder zurückkommen.”

Da gab ihn der Vater für ein schönes Stück Geld den beiden Männern hin. “Wo willst du sitzen?, sprachen sie zu ihm.

“Ach, setzt mich nur auf den Rand von eurem Hut, da kann ich auf und ab spazieren und die Gegend betrachten, und falle doch nicht herunter.” Sie taten ihm den Willen, und als Daumesdick Abschied von seinem Vater genommen hatte, machten sie sich mit ihm fort. So gingen sie, bis es dämmrig ward, da sprach der Kleine “hebt mich einmal herunter, es ist nötig.”

“Bleib nur droben” sprach der Mann, auf dessen Kopf er saß, “ich will mir nichts draus machen, die Vögel lassen mir auch manchmal was drauf fallen.”

“Nein,” sprach Daumesdick, “ich weiß auch, was sich schickt, hebt mich nur geschwind herab.”

Der Mann nahm den Hut ab und setzte den Kleinen auf einen Acker am Weg, da sprang und kroch er ein wenig zwischen den Schollen hin und her, dann schlüpfte er pIötzlich in ein Mausloch, das er sich ausgesucht hatte. “Guten Abend, ihr Herren, geht nur ohne mich heim,” rief er ihnen zu, und lachte sie aus. Sie liefen herbei und stachen mit Stöcken in das Mausloch, aber das war vergebliche Mühe, Daumesdick kroch immer weiter zurück, und da es bald ganz dunkel ward, so mußten sie mit Ärger und mit leerem Beutel wieder heim wandern.

Als Daumesdick merkte, daß sie fort waren, kroch er aus dem unterirdischen Gang wieder hervor. “Es ist auf dem Acker in der Finsternis so gefährlich gehen,” sprach er, “wie leicht bricht einer Hals und Bein.” Zum Glück stieß er an ein leeres Schneckenhaus. “Gottlob,” sagte er, “da kann ich die Nacht sicher zubringen,” und setzte sich hinein.

Nicht lang, als er eben einschlafen wollte, so hörte er zwei Männer vorübergehen, davon sprach der eine “wie wirs nur anfangen, um dem reichen Pfarrer sein Geld und sein Silber zu holen?,

“Das könnt ich dir sagen,” rief Daumesdick dazwischen.

“Was war das?” sprach der eine Dieb erschrocken, “ich hörte jemand sprechen.”

Sie blieben stehen und horchten, da sprach Daumesdick wieder “nehmt mich mit, so will ich euch helfen.”

“Wo bist du denn?”

“Sucht nur auf der Erde und merkt, wo die Stimme herkommt,” antwortete er.

Da fanden ihn endlich die Diebe und hoben ihn in die Höhe. “Du kleiner Wicht, was willst du uns helfen!” sprachen sie.

“Seht,” antwortete er, “ich krieche zwischen den Eisenstäben in die Kammer des Pfarrers und reiche euch heraus, was ihr haben wollt.”

“Wohlan,” sagten sie, “wir wollen sehen, was du kannst.”

Als sie bei dem Pfarrhaus kamen, kroch Daumesdick in die Kammer, schrie aber gleich aus Leibeskräften “wollt ihr alles haben, was hier ist?”

Die Diebe erschraken und sagten “so sprich doch leise, damit niemand aufwacht.”

Aber Daumesdick tat, als hätte er sie nicht verstanden, und schrie von neuem “Was wollt ihr? Wollt ihr alles haben, was hier ist?”

Das hörte die Köchin, die in der Stube daran schlief, richtete sich im Bete auf und horchte. Die Diebe aber waren vor Schrecken ein Stück Wegs zurückgelaufen, endlich faßten sie wieder Mut und dachten “der kleine Kerl will uns necken.” Sie kamen zurück und flüsterten ihm zu “nun mach Ernst und reich uns etwas heraus.”

Da schrie Daumesdick noch einmal, so laut er konnte “ich will euch ja alles geben, reicht nur die Hände herein.”

Das hörte die horchende Magd ganz deutlich, sprang aus dem Bett und stolperte zur Tür herein. Die Diebe liefen fort und rannten, als wäre der wilde Jäger hinter ihnen; die Magd aber, als sie nichts bemerken konnte, ging ein Licht anzünden. Wie sie damit herbeikam, machte sich Daumesdick, ohne daß er gesehen wurde, hinaus in die Scheune: die Magd aber, nachdem sie alle Winkel durchgesucht und nichts gefunden hatte, legte sich endlich wieder zu Bett und glaubte, sie hätte mit offenen Augen und Ohren doch nur geträumt.

Daumesdick war in den Heuhälmchen herumgeklettert und hatte einen schönen Platz zum Schlafen gefunden: da wollte er sich ausruhen, bis es Tag wäre, und dann zu seinen Eltern wieder heimgehen. Aber er mußte andere Dinge erfahren! ja, es gibt viel Trübsal und Not auf der Welt! Die Magd stieg, als der Tag graute, schon aus dem Bett, um das Vieh zu füttern. Ihr erster Gang war in die Scheune, wo sie einen Arm voll Heu packte, und gerade dasjenige, worin der arme Daumesdick. lag und schlief. Er schlief aber so fest, daß er nichts gewahr ward, und nicht eher aufwachte, als bis er in dem Maul der Kuh war, die ihn mit dem Heu aufgerafft hatte.

“Ach Gott,” rief er, “wie bin ich in die Walkmühle geraten!” merkte aber bald, wo er war. Da hieß es aufpassen, daß er nicht zwischen die Zähne kam und zermalmt ward, und hernach mußte er doch mit in den Magen hinabrutschen. “In dem Stübchen sind die Fenster vergessen,” sprach er, “und scheint keine Sonne hinein: ein Licht wird auch nicht gebracht.”

Überhaupt gefiel ihm das Quartier schlecht, und was das Schlimmste war, es kam immer mehr neues Heu zur Türe hinein, und der Platz ward immer enger. Da rief er endlich in der Angst, so laut er konnte, “Bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr.”

Die Magd melkte gerade die Kuh, und als sie sprechen hörte, ohne jemand zu sehen, und es dieselbe Stimme war, die sie auch in der Nacht gehört hatte, erschrak sie so, daß sie von ihrem Stühlchen herabglitschte und die Milch verschüttete.

Sie lief in der größten Hast zu ihrem Herrn und rief “Ach Gott, Herr Pfarrer, die Kuh hat geredet.”

“Du bist verrückt,” antwortete der Pfarrer, ging aber doch selbst in den Stall und wollte nachsehen, was es da gäbe. Kaum aber hatte er den Fuß hineingesetzt, so rief Daumesdick aufs neue “Bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr.”

Da erschrak der Pfarrer selbst, meinte, es wäre ein böser Geist in die Kuh gefahren, und hieß sie töten. Sie ward geschlachtet, der Magen aber, worin Daumesdick steckte, auf den Mist geworfen. Daumesdick hatte große Mühe, sich hindurchzuarbeiten, und hatte große Mühe damit, doch brachte ers so weit, daß er Platz bekam, aber als er eben sein Haupt herausstrecken wollte, kam ein neues Unglück. Ein hungriger Wolf lief heran und verschlang den ganzen Magen mit einem Schluck. 2

Daumnesdick verlor den Mut nicht, “vielleicht,” dachte er, “läßt der Wolf mit sich reden,” und rief ihm aus dem Wanste zu “lieber Wolf” ich weiß dir einen herrlichen Fraß.”

“Wo ist der zu holen?” sprach der Wolf.

“In dem und dem Haus, da mußt du durch die Gosse hineinkriechen, und wirst Kuchen, Speck und Wurst finden, so viel du essen willst,” und beschrieb ihm genau seines Vaters Haus.

Der Wolf ließ sich das nicht zweimal sagen, drängte sich in der Nacht zur Gosse hinein und fraß in der Vorratskammer nach Herzenslust. Als er sich gesättigt hatte” wollte er wieder fort, aber er war so dick geworden” daß er denselben Weg nicht wieder hinaus konnte. Darauf hatte Daumesdick gerechnet und fing nun an” in dem Leib des Wolfes einen gewaltigen Lärmen zu machen, tobte und schrie, was er konnte.

“Willst du stille sein,” sprach der Wolf, “du weckst die Leute auf.”

“Ei was,” antwortete der Kleine, “du hast dich satt gefressen, ich will mich auch lustig machen,” und fing von neuem an, aus allen Kräften zu schreien.

Davon erwachte endlich sein Vater und seine Mutter, liefen an die Kammer und schauten durch die Spalte hinein. Wie sie sahen, daß ein Wolf darin hauste, liefen sie davon, und der Mann holte eine Axt, und die Frau die Sense.

“Bleib dahinten,” sprach der Mann, als sie in die Kammer traten, “wenn ich ihm einen Schlag gegeben habe, und er davon noch nicht tot ist, so mußt du auf ihn einhauen, und ihm den Leib zerschneiden.”

Da hörte Daumesdick die Stimme seines Vaters und rief “lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs.”

Sprach der Vater voll Freuden “Gottlob, unser liebes Kind hat sich wiedergefunden,” und hieß die Frau die Sense wegtun, damit Daumesdick nicht beschädigt würde. Danach holte er aus, und schlug dem Wolf einen Schlag auf den Kopf, daß er tot niederstürzte, dann suchten sie Messer und Schere, schnitten ihm den Leib auf und zogen den Kleinen wieder hervor.

“Ach,” sprach der Vater, “was haben wir für Sorge um dich ausgestanden!,

“Ja, Vater, ich bin viel in der Welt herumgekommen; gottlob, daß ich wieder frische Luft schöpfe!”

“Wo bist du denn all gewesen?”

“Ach, Vater, ich war in einem Mauseloch, in einer Kuh Bauch und in eines Wolfes Wanst: nun bleib ich bei euch.”

“Und wir verkaufen dich um alle Reichtümer der Welt nicht wieder,” sprachen die Eltern, herzten und küßten ihren lieben Daumesdick. Sie gaben ihm zu essen und trinken, und ließen ihm neue Kleider machen, denn die seinigen waren ihm auf der Reise verdorben.

der Brüder Grimm
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